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Aktuelle Impfsituation im Landkreis Ebersberg

Meldung vom 25.07.2024

Das Gesundheitsamt hat kurz vor den Sommerferien einen Impfcheck bei den Schülerinnen und Schülern im Landkreis Ebersberg durchgeführt.

Impfsituation im Landkreis

Dazu haben die Fachkräfte im Rahmen der Bayerischen Impfstrategie in den 6. Schulklassen die Impfbücher durchgesehen. Insgesamt legten 77 % der Schülerinnen und Schüler in unserem Landkreis ein Impfbuch vor. Fehlten dort Impfungen oder standen Auffrischungen bevor, bekamen die Kinder ein entsprechendes Informationsblatt für ihre Eltern mit.

Erfreulich sind die hohen Impfquoten mit über 80% bei Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten mit vollständiger Grundimmunisierung und mindestens einer Auffrischung. Die Weltgesundheitsinformation (WHO) hat sich zum Ziel gesetzt, Masern in Europa zu eliminieren. Hierfür ist eine hohe Bevölkerungsimmunität nötig; diese sollte bei mindestens 95 % liegen. Im Landkreis liegt die Impfquote bei den Kindern mit zwei vorliegenden Impfungen sogar bei 96 %. Auch bei den Impfungen gegen Mumps und Röteln liegen hier die Impfquoten über 95 %.

Vergleichsweise niedrig dagegen sind bei den Sechstklässlern die Impfquoten gegen Polio bzw. Kinderlähmung. Nur 58 % haben die vollständige Grundimmunisierung.

Außerdem haben 78 % der Schüler keine Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV). Die Viren werden vor allem bei Sexualkontakten übertragen. Eine HPV-Infektion kann Genitalwarzen im Anus- und Geschlechtsbereich verursachen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) gibt es hier hohe Infektionsraten bis zu 40 % schon bei jungen Menschen. Zwar haben HPV-Infektionen zumeist keine gesundheitlichen Folgen und werden in der Regel von der Immunabwehr des Körpers besiegt. Das HP-Virus kann aber auch überdauern und Jahre oder Jahrzehnte später Krebs-Erkrankungen im Genital-, Analbereich oder Mund- und Rachenraum auslösen. Ebenso können durch die Folgen einer HPV-Infektion Komplikationen während der Schwangerschaft, wie eine Frühgeburtlichkeit, entstehen. Jährlich erkranken deutschlandweit ca. 6.250 Frauen und 1.600 Männer an HPV-bedingtem Krebs. Mit ca. 4.600 Erkrankungen im Jahr, ist der Gebärmutterhalskrebs bei Frauen die am häufigsten durch HPV ausgelöste Krebserkrankung. Die Impfung bietet den bestmöglichen Schutz vor einer Ansteckung mit krebsauslösenden HPV-Typen.

Das Gesundheitsamt weist ausdrücklich darauf hin, dass fehlende Impfungen immer nachgeholt werden können und bittet darum, sich über Nutzen und Risiken einer Impfung zu informieren. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI sind dabei medizinischer Standard.