Erste Wasserstofftankstelle im Landkreis geht in Betrieb
Damit können die fünf Busse jetzt bequem auf dem Firmengelände mit grünem Wasserstoff betankt werden. Betankt wird innerhalb von 10 Minuten mit einer 350-Bar-Technik. Mit einem Tank kommt ein Bus rund 450 Kilometer weit und steht einem Diesel betankten Bus in Sachen Reichweite in nichts nach.
Landrat Robert Niedergesäß freut sich, dass der Landkreis damit einen Schritt weiter hin zur Klimaneutralität macht: „Der heutige Tag markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung des öffentlichen Nahverkehrs. Der Einsatz von emissionsfreiem grünem Wasserstoff hilft uns, unsere Klimaziele effektiver zu erreichen. Parallel dazu haben wir in den letzten Jahren das Angebot auf unseren Landkreis-Buslinien verdoppelt. Das Beispiel zeigt, wie wir alle gemeinsam einen bedeutenden Beitrag hin zu einer besseren Zukunft leisten können."
Sein Amtskollege Christoph Göbel aus dem Landkreis München ergänzt: „Mit der Inbetriebnahme der zweiten Wasserstofftankstelle setzen wir unser gemeinsames Bestreben, alternative Antriebsformen im öffentlichen Nahverkehr zu fördern, fort und arbeiten weiter konsequent daran, unser Ziel eines klimaschonenden öffentlichen Verkehrs zu erreichen. Der Einsatz der ersten Brennstoffzellenbusse, die seit Mitte September im Regionalbusverkehr im Landkreis München unterwegs sind, stellt einen weiteren Schritt in Richtung Mobilität der Zukunft dar.“
Ein Vorteil der Wasserstoff-Busse gegenüber elektrisch betriebenen Fahrzeugen ist das Gewicht. Während bei einem Elektrofahrzeug der Akku schwer ist und damit weniger Menschen mitfahren können, weil sonst die Traglast überschritten wird, hat ein wasserstoffbetriebener Bus einen Tank ähnlich groß wie ein Dieselbus. Auch die Betankung mit Wasserstoff geht deutlich schneller als der Ladeprozess eines E-Busses. Die Wasserstoff-Busse sind im regulären Linieneinsatz; vier von ihnen hier bei uns im Landkreis.
Der Betrieb von Linienbussen mit Strom aus grünem Wasserstoff ist ein Baustein des Projekts „HyBayern“ der Landkreise München, Landshut und Ebersberg – einer von drei Wasserstoffmodellregionen in Deutschland. Ziel des Projekts ist die Umsetzung eines grünen Wasserstoffkreislaufs, der von der Wasserstoff-Herstellung mit grünem Strom mittels Elektrolyseur über Abfüllung und Transport mit speziellen LKW-Trailern zu den eigens errichteten Tankstellen bis hin zum Linienverkehr mit Brennstoffzellen-Bussen die gesamte Produktions- und Lieferkette abdeckt.
Die Investitionskosten für die Wasserstofftankstelle betrugen rund 2 Mio. Euro, 50 % wurden im Rahmen der Modellregion durch den Bund gefördert. Auch der Landkreis fördert das Projekt in den nächsten fünf Jahren mit bis zu 850.000 Euro pro Jahr, „das ist eine Investition in eine emissionsfreie und umweltfreundliche Zukunft“, so Robert Niedergesäß.
Foto: Busunternehmer Josef Ettenhuber und Landrat Robert Niedergesäß