Infotafeln für Fledermauskästen in Ebersberg
Nun hängen dort auch entsprechende Infotafeln, auf denen mehr über die Tiere und ihre Bedürfnisse zu lesen ist.
Im ehemaligen Trafoturm unweit am Egglburger See haben das Braune Langohr, der kleine Abendsegler und die Wasserfledermaus Quartiermöglichkeiten erhalten. Der Trafoturm an der Haggenmillerstraße in Ebersberg bietet Platz für spalten- und ritzenbewohnende Fledermausarten, wie die Zwerg- und Bartfledermaus. Im Inneren des Turmes kann das Große Mausohr einziehen. Außerdem wurden Brutplätze für Mauersegler geschaffen. Noch sind keine Fledermäuse oder Mauersegler eingezogen. Die Tiere kommen erst im März/April aus ihren Winterquartieren zurück. Manchmal dauert es auch einige Zeit, bis sie ihre neuen Quartiere finden und annehmen.
Zusammen mit Ebersbergs Bürgermeister Ulrich Proske hat Landrat Robert Niedergesäß das Projekt vor Ort besichtigt: „Die Installation von Fledermauskästen ist ein einfaches Mittel, lokale, gefährdete Tierarten zu unterstützen. Ich finde auch die Infotafeln sehr gelungen. Sie klären kurz und knackig über die nachtaktiven Geschöpfe auf. Es freut mich auch zu sehen, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Landratsamt, Stadt und Vereinen funktioniert. So können Naturschutzmaßnahmen effektiv und gut erklärt umgesetzt werden.“
Alle heimischen Fledermausarten sind als bedroht bis stark bedroht eingestuft. Viele von ihnen sind Gebäudebewohner und -nutzer, die ohne warme und zugluftfreie Sommerquartiere und ohne zugluft- und frostfreie Winterquartiere keine Überlebenschancen haben. Durch Hausumbauten, Dachsanierungen und Wärmedämm-Maßnahmen werden aber immer mehr Nistplätze, Brutstätten und Tagesverstecke der Fledermäuse vernichtet.
Organisiert und durchgeführt wurde die Maßnahme von der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Ebersberg; finanziell gefördert hat sie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz sowie der Landkreis Ebersberg. Der LBV (Landesbund für Vogelschutz) und der BN (Bund Naturschutz, Kreisgruppe Ebersberg) waren an der Aktion ebenfalls beteiligt. Die Kosten liegen bei insgesamt knapp 16.000 Euro. 90 Prozent der Summe wurden dabei vom Freistaat gefördert.