Landkreis ist „Digitale Bildungsregion“
Dazu kamen am Montagabend zahlreiche Menschen in der Dominik-Brunner-Realschule in Poing zusammen. Mit dabei waren Bürgermeister und Bürgermeisterinnen von mehr als der Hälfte der Landkreisgemeinden, zahlreiche Schulleiter, Kreisräte, Vertreter der Regierung und des Ministeriums sowie das Team Bildung im Landratsamt.
Mit dem Projekt „Digitale Bildungsregion“ wurden und werden eine Fülle von Maßnahmen umgesetzt: So geht es unter anderem um die Ausstattung von Lernstätten mit digitalen Mitteln, die Nutzung digitaler Werkzeuge im Unterricht und den Aufbau neuer Kommunikationsstrukturen. Dabei werden die individuellen Medienkonzepte der jeweiligen Schulen beachtet: Es gibt keine Hardware „von der Stange“, sondern Hardware, die wirklich verwendet wird.
Auch die Themen „Austausch“ und „Vernetzung“ spielen eine wichtige Rolle. Das betrifft Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Bildungsträgern zu digitalen Themen wie Medienkompetenz. Unter dem Themenfeld „Digitalisierung gemeinsam gestalten“ finden aber auch gemeinsame Elterninformationsabende sowie Fachvorträge statt.
Zur Entwicklung einer modernen IT-Landschaft gehört ebenso der Einsatz von Avataren, Robotik und KI. Derzeit sind im Landkreis fünf Avatare verfügbar, die stellvertretend für kranke Kinder die Schulbank drücken und es ermöglichen, den Unterricht live vom Klassenzimmer zu übertragen.
Selbstverständlich steht auch ein Ansprechpartner für die Digitalisierung an den Landkreisschulen bereit. Er unterstützt und berät, kümmert sich um Medienkonzepte sowie die Beschaffung und Förderung von Mitteln.
Derzeit wird zudem die virtuelle Austauschplattform für Schulen im Rahmen des Bildungsportals des Landratsamts überarbeitet. Hier können die Schulleiterdialoge, die regelmäßig in Präsenz stattfinden, dann digital fortgeführt werden.
Außerdem laufen eine Reihe von Pilotprojekten. Das Projekt „Digitale Schule der Zukunft“ war derart erfolgreich, dass es das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus darin bestärkt hat, alle Schüler in Bayern mit digitalen Lernmitteln auszustatten. Künftig wird M!NTbegegnen dazukommen, das sich der frühkindlichen MINT-Bildung in Kirchseeon annehmen wird.
Einen Höhepunkt für die Zukunft ist auch das geplante Berufsschulzentrum in Grafing-Bahnhof, in dem verschiedene zukunftsweisende IT-Berufe unterrichtet werden sollen. Fachinformatiker für Anwenderentwicklung und Systemintegration werden ebenso auf ihre beruflichen Anforderungen vorbereitet, wie Informationstechniker und IT-Assistenten. Mit dem Leuchtturmprojekt soll der Austausch zwischen Schule und Wirtschaft optimiert werden.
Landrat Robert Niedergesäß sagte in seiner Begrüßungsrede: „Der Landkreis wächst und damit auch die Zahl der jungen Menschen, die hier wohnen und zur Schule gehen. Schon in den vergangenen Jahren haben wir das Bildungs- und Erziehungsangebot stark erweitert und in den Ausbau der Schulen investiert. Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg und deswegen hat sich der Landkreis auch gleich zum Start der Initiative ‚Bildungsregionen in Bayern‘ im Jahr 2013 zur Teilnahme entschieden. Seit 2015 sind wir Bildungsregion in Bayern, setzen die Projekte engagiert um und bauen die Vernetzung stetig aus. Dabei gilt das Motto ‚Lernen ein Leben lang‘ auch für die Digitalisierung. Wir wollen allen Schülern die digitale Teilhabe ermöglichen. Umso stolzer sind wir, dass wir nun auch das Siegel ‚Digitale Bildungsregion‘ erhalten und der Freistaat Bayern das Engagement aller Beteiligter vor Ort würdigt.“
Ministerialdirektor Martin Wunsch, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, der das Siegel im Namen der Kultusministerin überreichte, lobte den sehr engagierten Einsatz des Landkreises bei der Digitalisierung der Schulen. Das Siegel „Digitale Bildungsregion“ habe sich der Landkreis redlich verdient.