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Eigentlich kommen Igel wirklich gut allein zurecht. Tagsüber verbringen sie Ihre Zeit in wechselnden Tagesnestern, nachts durchstreifen sie große Gebiete auf der Suche nach Nahrung. Sie sind Insektenfresser und auch Regenwürmer stehen auf ihrem Speiseplan.

 

Naht nun der Winter fressen sich die Tiere eine ordentliche Fettschicht an, um während des Winterschlafs gut genährt zu sein ohne aufwachen zu müssen und es warm zu haben.

 

Und doch haben es unsere Igel oft schwer: in allzu aufgeräumten Gärten finden sie keine Unterschlupfmöglichkeiten, wie z. B. Laubhaufen oder Hohlräume unter Holzstößen oder Gartenhäuschen und Terrassen.

 

  • Etwas für sie zu tun ist eigentlich ganz einfach:

    ·        Lassen wir doch einen Laubhaufen liegen – je größer desto mehr Wärmedämmung für das Winterquartier

    ·        Komposthaufen erst wieder im Frühling umsetzen

    ·        Baugruben, Schwimmbecken und Kellerschächte abdecken oder eine Ausstiegsrampe bauen

    ·        Sorgen wir für durchlässige Gartenzäune

    ·        Gelbe Säcke erst kurz vor Abholung raus stellen oder am besten hängen.

    ·        Eine Zufütterung für untergewichtige Igel hilft über den Winter

     

    WICHTIG: verzichten wir auf den Einsatz von Mährobotern! Diese Geräte können die Tiere nicht erkennen und verletzen sie sehr stark.

     

Welche Tiere benötigen mehr Hilfe oder sogar unsere Pflege?

·        Verwaiste Igelkinder (geschlossene Augen und Ohren) und junge Igel bis 500 g

·        Verletzte und kranke Tiere

·        Unterernährte Igel erkennt man an der Form, kräftige Tiere sind birnenförmig – magere Tiere ähneln eher einer Wurst

·        Igel die nach Wintereinbruch noch draußen aktiv sind

Jedoch Vorsicht!

Falsche Hilfe kann mehr schaden als nützen, deshalb: sich gut informieren

z.B. bei www.pro-igel.de

Wie wir für unsere Igel das Leben leichter machen

Artenvielfalt beginnt an der Grundstücksgrenze - Barrierefreiheit

Das Revier eines Igels kann bis zu 1 km2 Fläche betragen. Ohne bodengebundene Verbindung zwischen Siedlungsgrundstücken sinkt seine Überlebenschance. Das bedeutet, dass wir darauf achten unsere Zäune in der Höhe vom Boden weg so zu bauen, dass die Igel und andere kleine Gartenbesucher durchlaufen können. So sind sie nicht gezwungen den Weg über die gefährliche Straße zu nehmen und  können sich sicher in ihrem Revier bewegen. Auch eine kleine Aussparung von ca. 12 cm Höhe und Breite genügt für den Igel, ungebetene Gartengäste wie z.B. Füchse kommen da nicht durch. Möglich ist auch ein Durchlass in Form einer Bodenvertiefung unter dem Zaun.

Wer gern noch mehr tun möchte: der Zaun selbst kann Lebensraum sein, z.B. in Form einer Benjeshecke (Totholzhecke). Dort finden die Igel schöne Tagesverstecke. Auch sind Böschungen statt niedriger Stützmauern für die Tiere zum Durchschlupf besser.

Was noch hilft: bevor hochstehende Vegetation gemäht oder abgeräumt wird, bitte nachschauen ob sich ein Igel darin aufhält. Lassen wir doch ein paar Laub- und Reisighaufen für die Tiere liegen, dort können sie ihr Winterquartier einrichten. Wer mag kann zusätzlich ein Igelhäuschen aufstellen.

Und: nicht jeder Igel ist hilfebedürftig um über den Winter zu kommen. Manche verspätete Jungigel sind jetzt noch tagsüber unterwegs, um sich weitere Fettreserven anzufressen. Diese Tiere sollten nicht aus falsch verstandener Fürsorge aufgenommen werden. Nur wenn ein Igel auffallend unterernährt (kleiner als eine Grapefruit) oder krank ist, sollte er versorgt werden. Dabei ist beim Füttern unverderbliche Katzenfeucht- oder -Trockennahrung die erste Wahl. Unterkühlte Igel werden gewärmt mit einer in einem Frotteehandtuch umwickelten, lauwarmen Wärmflasche.

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