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Konsequenzen nach Schulchaos

Meldung vom 17.01.2024

Landrat Robert Niedergesäß nennt die Entscheidung, den Präsenzunterricht heute früh um 7 Uhr abzusagen, kommunikativ ein „absolutes und unzumutbares No-Go“ und macht die Angelegenheit künftig zur Chefsache:

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 „Bisher entscheidet die sogenannte „lokale Steuerungsgruppe“, ob der Unterricht vor Ort stattfindet. Diese setzt sich nach Definition des Kultusministeriums aus der fachlichen Leitung des Staatlichen Schulamts, aus je einem Schulleiter als Vertretung für die Schularten sowie ergänzend aus Vertretern des Landratsamts (aus den Bereichen Katastrophenschutz, Schülerbeförderung) und der Straßenmeisterei zusammen. Außerdem wird die Steuerungsgruppe von der Polizei beraten. Ich als Landrat war in diese Entscheidung nicht eingebunden. Heute Morgen hat sich nach Rückmeldung von Polizei und Straßenmeisterei die Steuerungsgruppe gegen 7 Uhr doch noch entschieden, den Präsenzunterricht abzusagen. In der Sache vertretbar, aber nicht zu dieser späten Uhrzeit, wo schon fast alle unterwegs waren. Das war für Schüler, Eltern und Lehrer nicht zumutbar, das muss planbar sein.  

Auch wenn ich nicht an der Entscheidung beteiligt war, entschuldige ich mich herzlich bei allen, die heute Morgen deswegen ins Chaos gestürzt sind und verspreche: Sowas kommt nicht mehr vor!

Wir haben das Thema heute ausführlich mit den Beteiligten erörtert und strukturieren als Konsequenz die Steuerungsgruppe um bzw. ergänzen sie und optimieren den Entscheidungsprozess. Ferner werde ich fortan automatisch in die finalen Entscheidungen eingebunden und behalte mir eine andere Entscheidung vor. Damit alle Beteiligten planen können, muss künftig am Vorabend bis ca. 18 Uhr feststehen, ob die Kinder in die Schule müssen oder nicht.

Außerdem werden wir beim nächsten Treffen mit allen Schulleitern darüber beraten, ob künftig die Schulen nicht lokal selbständiger entscheiden sollen, ob sie Präsenzunterricht stattfinden lassen oder nicht. Denn selbst in einem flächenkleineren Landkreis kann die Lage in den Gemeinden sehr unterschiedlich sein. So kann zum Beispiel für eine kleinräumige Grundschule der Präsenzunterricht darstellbar sein, für eine weiterführende Schule mit einem großen Einzugsbereich aber nicht.

Die Entscheidungslage zum heutigen Tag war gestern sicher sehr differenziert. Während die Landkreise nördlich von Ebersberg den Präsenzunterricht tendenziell abgesagt haben, haben die südlich gelegenen Landkreise sowie Stadt und Landkreis München entschieden, beim Präsenzunterricht zu bleiben. Die Schulämter haben sich hier auch abgestimmt. Allein aufgrund der sehr klaren Blitzeis- und Unwetterankündigung des Deutschen Wetterdienstes mit der Warnstufe Rot auch für unseren Landkreis hätte gestern für Ebersberg die Entscheidung „Schulausfall“ getroffen werden können. Egal wie entschieden wird, es hagelt immer Kritik, weil es pro und contra immer unterschiedliche Meinungen geben wird. Eines darf aber nicht mehr passieren, dass es erst am Morgen zu einer finalen Entscheidung kommt, die alle ins organisatorische Chaos stürzt.“